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Interview mit der Gründerin von MODE MADE IN BAYERN

Wie entstand die Idee zu MODE MADE IN BAYERN?
Als ich für mein Label ROCKMACHERIN eine Schneiderei suchte, war mir klar: Meine Trachtenröcke mit Wurzeln in der alpenländischen Tradition sollten in der Region gefertigt werden – nicht aus Kostengründen ins Ausland verlegt.

Wie wurde daraus eine Interessensgemeinschaft?
Ich habe mich mit Kolleginnen und Kollegen zusammengeschlossen, die ebenfalls in Bayern produzieren. Die Idee dahinter: Nicht nur Produzenten können etwas bewegen, sondern auch Kunden – mit ihrer Kaufentscheidung. Denn unser Konsumverhalten beeinflusst, wie und unter welchen Bedingungen Kleidung hergestellt wird. Nur wenn sich das Verhalten der Verbraucher ändert, kann sich auch der Markt verändern.

Was signalisiert das Qualitätszeichen MODE MADE IN BAYERN?
Es steht für regional hergestellte Mode, die Arbeitsplätze vor Ort sichert, die regionale Wirtschaft stärkt und traditionelle Handwerksberufe unterstützt. Durch die Produktion in Bayern entfallen lange Transportwege – der CO₂-Ausstoß ist dadurch deutlich geringer, als wenn Kleidung um die halbe Welt geschickt wird.

Wie gehen Sie mit höheren Produktionskosten um?
Ja, regionale Produktion bedeutet höhere Lohn- und Nebenkosten. Aber für uns ist das Ausdruck von Wertschätzunggegenüber allen an der Produktion Beteiligten. Wir verzichten auf einen Teil unseres Gewinns, um faire Bedingungen zu ermöglichen.

Wie rechtfertigt sich der höhere Verkaufspreis?
Der Kunde erhält dafür höchste Qualität in exzellenter Verarbeitung – ein Stück Handwerk, das ein Leben lang hält. Ein Gegenentwurf zur heutigen Wegwerfmode.

Sind vor allem Trachtenmoden-Hersteller dabei?
Nicht ausschließlich – wir freuen uns über jeden Modeproduzenten, der unsere Werte teilt: Ob Sportbekleidung, Hüte, Taschen oder Schuhe – wichtig ist die Herstellung in Bayern und eine vollständig transparente Produktionskette.

Zu den Mitgliedern gehörten u. a.: Astrifa Strickwaren, Stephan Barbarino Dirndl, Angelika Böhm Handwerk, Pezzo-Strick, Taschen fürs Leben, Wollgwand und Zopf & Falte. Mehr Infos: www.modemadeinbayern.de

Da ich inzwischen auch Strick, Shirts und schlichtere Röcke in der EU fertigen lasse, bin ich seit 2023 kein Mitglied mehr. Viele Klassiker wie die ROCKMACHERIN-Röcke und Mannszeug werden jedoch weiterhin in Bayern hergestellt. Jedes Kleidungsstück im Shop trägt den Hinweis auf das Herstellungsland.